111 Radiokind

In dieser Folge erzähle ich ausführlich über das Radio als Kulturtechnik – meine Sozialisation damit und was das mit China zu tun hat. Außerdem erkläre ich kurz, was ich von Elon Musk halte und wieso er Iain Banks bitte nie (nie, nie, nie …) mehr erwähnen sollte.

00:42 Radiokind

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Radioskala
Bau dir ein Radio
Listen to the Music, Buthan

17:03 Elon Musk und Iain Banks

https://www.theguardian.com/books/booksblog/2018/jun/19/elon-musk-iain-banks-culture-novels

21:26 Fruehstueck in China


23:45 Werbung

1 Antwort zu “111 Radiokind”

  1. Hallo Sven. Thema Radio. Habe mir Deinen Podcast „Radiokind„angehört und finde, dass das nur teilweise in diese Richtung geht. In Europa sind die Kurzwellenhörer nur noch eine nerdige Minderheit. Einige auch aus dem Amateurfunklager. Ich stimme Dir zu, dass man mit einem Mittelwellensender gut viele Leute erreichen kann. Die sind nur inzwischen in Europa fast überall abgebaut. Kurzwelle ebenso. Dadurch und durch die Tatsache, dass es nur noch wenige Leute gibt, die überhaupt in der Lage sind Lang-, Mittel- oder Kurzwellen zu hören, wäre auch im Katastrophenfall hier zumindest im Moment nicht geholfen. Die Entscheidungen dazu wurden ja schon vor langer Zeit getroffen und der Wechsel der jetzt noch ansteht, hin zu DAB+, ist nur noch ein kleiner Schritt. Ich bin übrigens das was man so „Radioamateur“ oder auf Englisch „Shortwave Listener (SWL)“ nennt. Bin seit über 30 Jahren Mitglied in der ADDX, der Assoziation deutschsprachiger DXer und höre mehr oder weniger täglich auf den „alten Wellen“. Programmhören, wie das vor 20 Jahren noch möglich war, geht fast gar nicht mehr. Einige wenige Ausnahmen mit Sendungen in deutscher Sprache sind Taiwan, Korea, China (nur noch in Englisch mit einem Programm), Bulgarien, Vietnam und ein paar wenige mehr. Aber ok, weshalb ich schreibe, hat eine anderen Hintergrund. Neulich kam bei mir das Oktober-Magazin der ADDX, der Radio-Kurier 10/2022 ins Haus geflattert. Und das Editorial beschreibt einen interessanten Ansatz für den internationalen Rundfunk, der aber auch bisher verschlafen wurde. Eine Deutsche Welle nimmt man ja kaum noch wahr, da geht noch was… Zu lesen hier:
    https://www.addx.org/textarchiv/2022-10-03.pdf

    Wenn Du die ADDX und den Kurier nicht kennen solltest, kann ich sehr empfehlen. Gibt es auch als Online-Variante, die auch in Hangzhou ankommen würde. Ist aber nicht ganz kostenlos.

    Für meinen Geschmack ist es sehr schade, dass es fast keinen MW und KW Rundfunk in essentieller Form mehr gibt. Was die Informationsversorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall betrifft, sehe ich das differenziert. Im Fall der Ahr-Hochwasser-Katastrophe ist das korrekt. Wenn MW/KW noch vorhanden wäre und die notwendigen Radios zum Empfang, wäre die Versorgung besser gewesen. Das ist wohl alles unserer Luxusgesellschaft zum Opfer gefallen, denn letztlich kannst Du heute niemanden mehr davon überzeugen, MW zu hören, wenn das kleine Smartphone schon besser klingt. Radio ist etwas für mehr Tiefgang. Nicht nur Bilder und Schlagzeilen, da muss man länger zu hören oder abgelenkt auf die Musik warten im Anschluss an den Wortbeitrag. ist allerdings heute in der Form nicht mehr gefragt. Schade aber wahr. Und jetzt mal Kriegsfall als Katastrophe. Auch da kann man theoretisch die Leute gut erreichen mit MW/KW Sendern. Da das aber typischerweise nur wenige sind, sind das alles strategische Ziele für den „Feind“. Und ist der Sender kaputt, war das das mit der Information. UKW ist schon schwieriger zu plätten, da es deutlich mehr Sender sind, die da „gefällt“ werden müssen. Andererseits können die dezentralen Sender durch die zentralen Feeder-Stationen komplett stillgelegt werden. Ist also genauso gefährdet wie MW/KW Sender. So gesehen bleiben aber in diesem Fall mobile Sender auf der Basis von MW/KW die beste Möglichkeit, die Bevölkerung zu informieren. Reichweite ist perfekt und Mobilität beugt einer Zerstörung vor. Nur sind die Radios nicht mehr vorhanden. Und Strom könnte dann auch ein Problem sein. Ist alles sehr zwiespältig und muss differenziert betrachtet werden. ich glaube nicht, dass ich das alles durchschaue, was da vonnöten und möglich ist. Bin ja mit meinen 63 Lenzen ausschließlich in Frieden und Luxus „aufgewachsen“.

    Eigentlich gehört in jedes Haus ein Kurbelradio, was ohne Batterie bzw. feste Stromversorgung MW/KW/UKW wiedergeben kann. sowas wie
    https://www.ebay.de/itm/284559807610?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=V9w_EpPaRGW&sssrc=2349624&ssuid=jKsvLN19R-a&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

    Falls Du Dich mit Deinem neuen Sangean Radio doch etwas mehr auf die Suche nach Sendern machen möchtest, kann ich Dir die Android Software „Skywave Schedules“ empfehlen. Die Software lädt aus zwei Internet Ressourcen (eibispace.de und AOKI, http://www1.s2.starcat.ne.jp/ndxc/) und Du kannst eingestellte Frequenzen mit Hilfe der beiden Datenbanken identifizieren oder umgekehrt aus den enthaltenen Frequenzlisten am Radio die entsprechende Frequenz einstellen. Am PC gibt es eine ganz interessante Software namens „CSV Userlistbrowser“ (https://www.df8ry.de/htmlde/home/%F0%9F%8F%A1welcome.htm). Ist von einem deutschen Funkamateur und macht ähnliches wie die Smartphone-App. Kann aber zusätzlich noch mit am PC angeschlossenen Radios kommunizieren.

    Bis dahin,
    Christian

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